Das Osterferienprogramm im Zeichen der SynästhesieSäuglinge und Kinder nehmen die Welt ganz selbstverständlich mit verschiedenen Sinnen gleichzeitig wahr. Dies nennt man Synästhesie. Erst mit zunehmendem Alter verschwinden diese Verbindungen der Sinne, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass in unserer Kultur die Kunstrichtungen oft völlig getrennt voneinander behandelt werden. Die den Kindern ganz intuitive Herangehensweise an synästhetische Eindrücke haben wir in einem ganz besonderen Ferienprogramm vorgestellt.
In unserem Ferienprogramm tragen Musik und bildende Kunst aufeinander und ergänzten sich gegenseitig. Maria Karipidou, die Kinderbücher illustriert und Daria Schirmer, Musikvermittlerin im TOCCARION, brachten ihren eigenen Blick und eigene Herangehensweisen aus ihren jeweiligen Disziplinen in diese Begegnung.
An den vier Tagen konnten die Kinder Musik und Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln erfahren. An ersten Tag stellten wir uns vor, die Instrumente wären Persönlichkeiten und die Kinder bastelten ihnen fantasievolle Kostüme. Am nächsten Tag beschäftigten sich die Kinder mit Formen und Farben von Klängen und entwickelten ihre eigene Notensprache. Das Ergebnis war eine bunte Riesenpartitur, die am Ende live vertont wurde. Für den Schwerpunkt Tanz wurden eigens komponierte Musikstücke aus hellen und dunklen Klängen vertanzt und passende, auf Tier- und Fantasiefiguren basierende Masken gestaltet. Tag vier brachte auch Musikerin und Illustratorin Neues, denn auch im Geschmack und im Essen lassen sich Verbindungen zur Musik und zur bildenden Kunst ziehen. Hierbei entstand ein musiktheatrales Stück, das Ohr und Auge gleichermaßen ansprach.
Hoch konzentriert arbeiteten die Kinder auf die Aufführungen am Ende des Tages hin, zu der die Eltern eingeladen waren. Die vorher ausgelassene Stimmung wich hierfür einer konzentrierten und gespannten Stille. Es war faszinierend zu beobachten was entstehen kann, wenn gewohnte Wege einmal verlassen und den Kindern Möglichkeiten zu einem kreativen Umgang mit verschiedensten Materialien aufgezeigt werden. In dieser Woche waren Musik und Kunst ganz selbstverständliche Partner.
