Teil 5: Hoch und Tief
„Liebe Kinder, nachdem wir nun herausgefunden haben, wie unsere Stimme funktioniert, möchte ich euch noch die beiden anderen Stationen in unserem Stimmenkeller vorstellen: den Hallkristall und die Emoticons!“, erklärt der große Mensch. „An unserem Hallkristall könnt ihr entdecken, wie eure Stimme klingt, wenn sie ganz hoch oder ganz tief, mit Echo oder verzerrt ist. Die Spiegel zeigen euch dazu passend entweder langgestreckt, gestaucht, doppelt und dreifach oder ganz verschwommen. Probiert es doch einmal aus.“ Tocci und Rio verstecken sich schnell unter dem Stimmenmodell, als die Kinder begeistert zu den Mikrofonen rennen, die vor großen Spiegeln stehen, und beginnen zu singen, zu jauchzen und zu johlen. „Ganz schön laut!“, lacht Tocci und hält sich die Ohren zu. Rio hüpft ungeduldig von einem Bein auf das andere. „Ich möchte das unbedingt auch ausprobieren, Tocci!“, sagt er. „Gedulde dich noch kurz, Rio! Sobald die Kinder nicht mehr hinschauen, probieren wir es aus.“, versucht Tocci ihn zu beruhigen, obwohl sie eigentlich selbst ganz aufgeregt ist. Die beiden Mäuse schauen zu, wie die Menschenkinder ihre Stimmen auf wundersame Art und Weise einmal ganz anders hören und sich dabei den Bauch halten vor Lachen. *KLATSCH KLATSCH KLATSCH* Der große Mensch klatscht in die Hände und die Kinder wenden sich wieder ihm zu, neugierig, was wohl als nächstes kommt. „Na, wie klangen eure Stimmen?“, fragt der Mensch. „Lustig!“ – „Komisch!“ – „Ganz anders!“, rufen die Kinder durcheinander. Der große Mensch lacht und nickt. „Jetzt haben wir noch eine weitere Station in diesem Raum, und zwar unsere Emoticons. Sie stellen die Verbindung von Emotionen mit bestimmten Klängen und Musik dar. Ihr könnt die Kopfhörer aufziehen und dann mit eurer Hand mehrmals…“ Aber Tocci und Rio hören schon nicht mehr zu. Kaum haben sich die Menschen abgewandt, flitzen sie zu den Mikrofonen und probieren nun selbst aus, wie ihre Stimmen klingen. Als Rio begeistert „Alle meine Mäuse, schlafen in dem Bau…“ in das Mikrofon singt und dabei so hoch klingt wie eine Babymaus, muss Tocci so lachen, dass sie sich verschluckt und mehrfach niesen muss. Ihr gefällt am besten, dass ihre Stimme bei einem Mikrofon ganz tief und ernst klingt ¬— wie eine richtig erwachsene Maus! Die beiden sind so ins Ausprobieren vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen, wie die Menschengruppe den Raum verlässt. Erst als es plötzlich mucksmäuschenstill ist, fällt es Tocci schließlich auf. „Oh, Rio, die Gruppe ist schon weitergegangen! Schnell, wir müssen hinterher!“, ruft Tocci und klettert schnell vom Mikrofon runter. Rio zögert: „Aber Tocci, wir haben doch noch gar nicht die Emoticons ausprobiert…“. Tocci ist schon fast am Ende des Raumes angekommen. „Ich weiß, Rio. Aber wenn wir die Gruppe verlieren, finden wir uns hier nie zurecht. Wir kommen später zurück und probieren sie aus, ok?“ Rio schnieft und nickt dann schließlich. „Ok, warte ich komme!“, sagt er und wuselt flink hinter Tocci aus dem Raum.