Tocci & Rio – Mäuseabenteuer im TOCCARION

Teil 8: Eine Hüpfburg in der Holzkiste

„Tocci, es ist so still…wo sind denn die Menschen hin?“, wundert sich Rio und spitzt die Ohren. Da fällt es auch Tocci auf, dass es mucksmäuschenstill ist. „Hat der große Mensch nicht etwas von einem weiteren Stockwerk gesagt?“, überlegt sie. „Lass uns mal schauen, ob wir sie dort finden können!“. Die beiden Mäuse flitzen schnell aus dem Raum, zurück zum großen flauschigen Teppich, auf dem sie zu Beginn ihrer Erkundungstour gesessen hatten und schauen sich ratlos um. In allen Räumen, die sie sehen können, waren sie schon. Rio schnuppert neugierig umher und wuselt mal hier hin und mal dort hin. Plötzlich ist er verschwunden und Tocci wird es vor Schreck ganz mulmig im Bauch! „Rio, wo bist du?“, ruft sie unsicher. „Ich bin hier, Tocci!“, erklingt Rios Stimme plötzlich aus der Nähe des Stimmenkellers. Tocci runzelt verwundert die Stirn und läuft in Richtung der Stimme los. Kurz vor dem Stimmenkeller taucht eine Tür links von ihr auf, die einen Spalt weit aufsteht. Sie drückt sich hindurch und steht plötzlich vor einer steinernen Wendeltreppe, auf der sie Rio entdeckt. „Da bist du ja!“, seufzt sie erleichtert. „Psst!“, zischt Rio eindringlich. „Hörst du das nicht?“. Tocci lauscht angestrengt und tatsächlich: Von irgendwo über ihnen ist ein Quietschen und Quäken zu hören. Sie lächelt. „Rio, ich glaube wir haben die Gruppe gefunden!“. Die beiden klettern schnell die Treppe nach oben und gelangen zu einer großen angelehnten Holztür. Mit jedem Schritt wird die Klangkulisse lauter. Vorsichtig linsen sie durch den geöffneten Türspalt und halten voller Erstaunen den Atem an: Den beiden Mäusen bietet sich ein Blick auf ein großes Zimmer, dessen Decke und Wände mit den prächtigsten Verzierungen geschmückt sind, die die kleinen Mäuse jemals gesehen haben. Die Menschenkinder haben sich an unterschiedlichen Stellen in diesem wundervollen Raum versammelt und probieren anscheinend verschiedene Instrumente aus! Das Quietschen und Quäken scheint von zwei ganz speziellen Instrumenten zu kommen, die die Kinder in der Raummitte gerade spielen. In einer anderen Ecke sitzen zwei Kinder auf Stühlen und haben ein Instrument vor sich stehen, das fast genauso aussieht, wie das quäkende Instrument, allerdings ist es viel größer und gibt dunkle, zitternde Töne von sich gibt, wenn die Kinder mit einem Stab darüberstreichen. An der noch größeren Ausgabe dieses Instruments, stehen weitere Kinder und entlocken ihm kichernd ganz tiefe, brummende Laute. Den beiden Mäuschen wird fast ein bisschen schwindelig von so vielen Eindrücken! „Tocci, meinst du wir können in den Raum schleichen und genauer zuschauen?“, fragt Rio skeptisch. Tocci nickt. „Ich glaube schon, die Kinder sind ja abgelenkt von den Instrumenten.“. Tocci zählt bis Drei und die beiden flitzen schnell zu einer der vielen Holzkisten, die im Raum verteilt stehen und klettern in deren Hohlraum. Dort können sie nun bequem und sicher sitzen und die Kinder durch ein Loch im Holz beobachten. Der große Mensch erklärt den Kindern, wie sie die Instrumente richtig halten und spielen können. Nun erfahren die beiden Mäuse auch, warum sich diese Instrumente so ähnlich sehen: Sie sind miteinander verwandt! Und sie gehören zur Familie der Streichinstrumente, weil man sie alle mit einem Holzstab spielt, der „Bogen“ heißt. Das kleinste Instrument heißt „Geige“, sein größerer Bruder „Cello“ und der Größte von allen „Kontrabass“. Auch andere Instrumente, die man ohne Bogen spielt, in die man reinpusten muss oder deren Saiten man zupfen kann, dürfen die Kinder unter Anleitung ausprobieren. Die Mäuse hören allen Erklärungen gut zu und prägen sich alles genau ein. „So, ihr Lieben!“, ruft irgendwann der große Mensch. „Nun haben wir ganz viel zusammen ausprobiert – von Streich- über Zupf- bis hin zu Blasinstrumenten. Damit uns die Familie der Schlaginstrumente nicht fehlt, wollen wir zum Abschluss dieses Raumes noch gemeinsam auf der Cajón trommeln.“ Die Kinder legen die kostbaren Instrumente vorsichtig zurück. Jedes Kind setzt sich auf eine der Holzkisten. „Ähm, Rio…die werden doch wohl nicht….!“, beginnt Tocci vorsichtig. *KAWUMM – BUMM – BUMM – BUMM – KAWUMM – BUMM – BUMM – BUMM* schallt es da schon lautstark durch den Raum, als die Kinder auf die Holzkiste namens Cajón trommeln. Die Mäuse in der Holzkiste werden durch die Erschütterung ordentlich durchgerüttelt und hopsen nur so durch die Kiste – wie auf einer großen Hüpfburg. Erst sind sie furchtbar erschrocken, doch dann fängt Rio an zu kichern, während er mit jedem Schlag auf und ab hüpft. Das steckt wiederum Tocci an und die beiden Mäuse lachen und hopsen um die Wette.